Bröckelhäuser

Stadt beantragt mehrere Zwangsversteigerungen

Forstweg 6

Die Große Kreisstadt Sebnitz greift nun nach vergeblichen Versuchen der Kontaktaufnahme, oft geschuldet dem Umstand, dass die Eigentümer im Ausland leben oder wirtschaftlich in Schieflage geraten sind, zum letzten Mittel, der Beantragung der Zwangsversteigerung. In der Regel sind größere Beträge an offenen Abgaben oder Beiträgen, wie z.B. Grundsteuern oder Abwasseranschlussbeiträge zzgl. Zinsen aufgelaufen, die es möglich machen, in das Grundstück hinein zu vollstrecken. Die Stadt hat auf dieses letzte Mittel bisher immer noch verzichtet. So konnte aber zum Beispiel durch den mit der Stadt abgestimmten Antrag des AZV Bad Schandau der Gasthof Mittelndorf erfolgreich ersteigert werden.

Momentan hat auch der AZV Sebnitz für zwei Abbruchobjekte, einmal den Forstweg 6 in Sebnitz (Foto) und weiter die Hauptstraße 12 in Ottendorf die Zwangsversteigerung (ZV) beantragt. Die Verfahren laufen wegen der hohen Beanspruchung der Gerichte langsam aber sie laufen.

Jetzt sollen durch die Kämmerei der Stadtverwaltung die ZV für die „Problemhäuser“ Hertigswalder Straße 11 und Kreuzstraße 5 beantragt werden. Bei Ersterem leben die Gesellschafter in Ausland. Der Eigentümer des Nachbargrundstückes Hertigswalder Straße 9 kann Teile seines Eigentumes wegen Einsturzgefahr des Hintergebäudes nicht nutzen. Die Eigentümer der Kreuzstraße 5 mit Sitz in London melden sich gar nicht mehr auf Schreiben der Stadtverwaltung oder der Bauaufsicht des Landratsamtes Pirna.

Dort wo die Eigentümer bekannt sind oder das Grundstück unter Umständen „herrenlos“ ist, wie im Falle Hertigswalder Straße 18, der Böhmischen Straße 44 oder der Weberstraße 12, hemmen andere Begleitumstände den Erwerb und den Abbruch durch die Stadt Sebnitz wie Überschuldung oder Denkmalschutz.

Eigentum verpflichtet, sollte man meinen, aber diese Immobilien führen seit Jahren ein tristes Dasein. Ob die Stadt letztlich mit Steuergeldern jeden Missstand beseitigen kann, ist zu bezweifeln. „Mit der Beantragung der Zwangsversteigerung machen wir aber den Weg für andere, hoffentlich bessere Eigentürmer frei“ so Oberbürgermeister Ruckh.