... für seine Aufbauarbeit während der Nachwendezeit und sein Engagement beim Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland ebenso für seine grenzüberschreitende Arbeit nach Tschechien von Ministerpräsident Michael Kretschmer die Verdienstmedaille „Sachsen – Land der Friedlichen Revolution“ erhalten.
Der Sebnitzer Oberbürgermeister war im Frühjahr 1991 in Erla-Crandorf zum Bürgermeister gewählt worden, ohne – wie damals üblich – abgeordnet mit Rückkehrrecht. Ruckh hatte seinen Arbeitsvertrag beim vormaligen Arbeitgeber, einer Gemeindeverwaltung im Landkreis Heilbronn, kurzerhand selbst gekündigt und sich zur Wahl gestellt.
Am 19.12.1992 wurde Ruckh dann in Sebnitz aus 29 Kandidaten bereits im 1. Wahlgang zum Bürgermeister, später - 1994, 2001, 2008, 2015 zum Oberbürgermeister, gewählt. Er ist heute damit der Dienstälteste Oberbürgermeister Sachsens und der einzige im Landkreis mit „Westhintergrund“.
Unter seiner Leitung wurde Sebnitz 1995 Große Kreisstadt, 1997 Staatlich anerkannter Erholungsort, 2006 Sportstadt Nr. 1 in Sachsen und 2016 Kommune des Jahres.
Was Ruckh in Krisen zu leisten in der Lage ist, hat er beim sogenannten „Fall Joseph“ und bei den Hochwasserereignissen 2010 und 2013 gezeigt.
Nach dem „Fall Joseph“ war er sehr viel in den Altbundesländern unterwegs und hat in unzähligen Vorträgen und Diskussionen den guten Ruf der Stadt Sebnitz wieder hergestellt.
Auch bei der Asylkrise 2015 hat sich Ruckh nicht „weggeduckt“ wie manch anderer, sondern vermittelt und um Akzeptanz geworben, letztlich aber eine klare Linie vertreten und Kurs gehalten.
Neben seiner Bürgermeistertätigkeit ist Herr Ruckh seit 1994 ununterbrochen Mitglied im Kreistag.
In ehrenamtlicher Tätigkeit in der Energie-, Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung und im Verwaltungsrat der Sparkasse (seit 1993) half Ruckh auch hier, die Strukturen nach der Wende mit auszubauen.
Der Sebnitzer Oberbürgermeister ist darüber hinaus sehr in der Fortbildung für den Verwaltungsnachwuchs engagiert. Ruckh war einer der ersten Dozenten 1991 an der Sächsischen Verwaltungsschule Frankenberg und später in Niederbobritzsch und ist noch heute für die Sächsische Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie und das Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen e.V. in Sachen Erwachsenenbildung (Kommunalrecht) tätig.
Im Themenkomplex grenzüberschreitende Arbeit mit Tschechien sei abschließend angeführt, dass als messbare Ergebnisse der Amtszeit von Herrn Ruckh die Öffnung zahlreicher Grenzübergänge zu unseren tschechischen Nachbarkommunen, der Pkw-Grenzübergang und nicht zuletzt die Wiedereröffnung der Eisenbahnverbindung Sebnitz – Dolni Poustevna zu Buche stehen.
Neben vielen kleinen Projekten, die die Bevölkerung zusammenbringen sollen (u.a. grenzüberschreitende Buslinie), wird derzeit an einem binationalen Mountainbike-Park gearbeitet.
„Das die Staatsregierung meine Arbeit so einschätzt freut mich natürlich, aber es gibt sicherlich auch viele andere, die für ihren Einsatz und ihr Engagement nach der Wende und in den Anfangsjahren unseres Freistaates Sachsen diese Medaille verdient haben. Ich nehme sie deshalb stellvertretend für all diejenigen dankbar entgegen“ sagte Mike Ruckh.
Aufgrund der Corona-Lage musste auf eine feierliche Übergabe der Medaille verzichtet werden. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung nicht verbunden.