Ende 2020 wurde der Grundstein in Form einer Fördermittelzusage durch Bund (70 %) und Land (30 %) in Höhe von ca. 32,7 Mio. Euro für das Breitbandausbauprojekt im Gemeindegebiet Sebnitz gelegt. Vorausgegangen war ein fast vierjähriger Verfahrensmarathon, den die Verwaltung durchlaufen musste. Es hat sich gelohnt! Der Ausbau für ultraschnelles Internet erfolgt ohne einen einzigen Euro Eigenmittel der Stadt Sebnitz.
„Dieser Breitbandausbau ist sowohl finanziell als auch vom baulichen Umfang her das größte Projekt in der Geschichte der Stadt. Besonders erfreulich ist, dass die Aufträge an ortsansässige Unternehmen vergeben worden sind. Der Wert für Unternehmen und Einwohner ist enorm hoch – ein schneller Internetzugang zählt mittlerweile als entscheidender Standortfaktor und steht für Lebensqualität. Das Projekt wird zudem die Vorstufe zum Vollausbau mit Glasfaseranschlüssen für alle Adresspunkte in Sebnitz sein“ so Amtschef Ronald Kretzschmar.
Der Auftragnehmer SachsenEnergie übernimmt den Breitbandausbau für die Große Kreisstadt Sebnitz. Dazu erfolgte am 28. Oktober 2021 der Spatenstich. Rund um Sebnitz werden insgesamt 300 Kilometer Glasfaser verlegt. Das Ausbauprojekt sieht vor, alle Adresspunkte, die derzeit mit einer geringeren Bandbreite als 30 Mbit/s im Download versorgt werden, mit Glasfaser direkt zu erschließen. Zukünftig sind an diesen Anschlüssen dann Übertragungsraten bis 1.000 Mbit/s im Download möglich.
Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender SachsenEnergie sagt dazu: „SachsenEnergie ist Mitgestalter einer schnellen und stabilen digitalen Infrastruktur in Sachsen. Wir freuen uns, dass es in Sebnitz nun endlich los gehen kann und wir hier im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge unseren Beitrag für die Menschen vor Ort leisten können. Wichtig ist uns auch, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt – aus gutem Grund haben wir uns deshalb für in der Region verwurzelte Unternehmen entschieden.“
Der Ausbau betrifft Adresspunkte im gesamten Gemeindegebiet, insbesondere aber das Kirnitzschtal, die Ortsteile Mittelndorf, Hertigswalde, Ottendorf und Hinterhermsdorf, Teilbereiche des Stadtzentrums sowie einige Adresspunkte im Außenbereich.
Bis Ende 2024 sollen 1.400 Objekte, alle Sebnitzer Schulen, das Krankenhaus und weitere Unternehmen an das Glasfaser-Internet angeschlossen sein.
Fördertechnisch realisiert die Stadt Sebnitz den Breitbandausbau über die sogenannte „weiße Flecken Förderung“. Bei dieser Variante errichten private Unternehmen die notwendige Infrastruktur, betreiben und warten diese. Bund und Land fördern diese Vorhaben, um sie für Telekommunikationsunternehmen wirtschaftlich zu gestalten.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Eine gute Breitbandversorgung ist eines der zentralen Anliegen dieser Staatsregierung. Nirgendwo im Freistaat soll der Ausbau an fehlenden Eigenmitteln scheitern. Dafür stellt die Staatsregierung etwa 933 Millionen Euro zur Verfügung. Denn ein flächendeckendes Glasfasernetz ist die Voraussetzung für die Attraktivität von ländlichen Regionen als Heimat von Bürgerinnen und Bürgern und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und Unternehmen.“
Für anspruchsberechtigte Hauseigentümer ist der Anschluss kostenlos. Sie unterzeichnen einen Gestattungsvertrag, der es der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe und von ihr beauftragten Firmen erlaubt, die notwendigen Tiefbau- und Anschlussarbeiten durchzuführen. Auch in Mehrfamilienhäusern kann der Anschluss für alle Mieter nutzbar gemacht werden. Dafür ist ggf. die Errichtung eines neuen Gebäudenetzes notwendig. Wichtig dabei: Der Anschluss an das Glasfasernetz ist nur bei rechtzeitiger Beauftragung kostenfrei.
Aber auch wer nicht unmittelbar förderberechtigt ist, hat unter Umständen die Möglichkeit, einen kostenfreien Glasfaseranschluss zu erhalten. Das betrifft vor allem die Kunden, deren Gebäude unmittelbar an der Hauptleitung liegt. Dazu werden alle Eigentümer rechtzeitig angeschrieben und über die Möglichkeit informiert.
Für Fragen zu Produkten von SachsenEnergie können sich die Bürger an die kostenfreie Telefon-Hotline 0800 5075100 wenden.
Online finden Interessenten Informationen unter www.sachsenenergie.de/glasfaseranschluss.
v.l.n.r.: Ronald Kretzschmar (Amtschef der Großen Kreisstadt Sebnitz), Henner Jordan (Geschäftsführer WEA Wärme- und Energieanlagenbau GmbH), Dr. Frank Brinkmann (Vorstandsvorsitzender SachsenEnergie AG), Steffen Lehmann (Referatsleiter Referat Digitale Infrastruktur SMWA), Jens Schaller (Geschäftsführer SachsenGigaBit), Ellen Greifeneder (stellv. Leiterin Mitteldeutschland atene KOM GmbH), Björn Bergmann (Projektleiter SachsenEnergieBau), Frank Schramm und Kurt Ender (beide Ender & Schramm Elektroingenieure GmbH)