Auch ein Weg in der Sächsischen Schweiz hat die Chance auf die Auszeichnung. Dafür rührt der ansässige Tourismusverband jetzt die Werbetrommel.
Im Rahmen einer Publikumswahl das „Wandermagazins“ erhält jedes Jahr ein Wanderweg in Deutschland das renommierte Prädikat „Deutschlands schönster Wanderweg“. In diesem Jahr ist der Malerweg in der Sächsischen Schweiz unter den Nominierten. Bis zum 30. Juni können Wanderfans ihre Stimme im Online-Wahlstudio unter www.wandermagazin.de/wahlstudio oder per Wahlkarte für den Fernwanderweg abgeben. Die Wahlkarten liegen auf Initiative des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz (TVSSW) ab sofort in den Touristinformationen der Region sowie bei Globetrotter Dresden aus.
Gegen neun Mitbewerber tritt der 116 Kilometer lange Weg in der Kategorie Mehrtagestouren an. Ermittelt wurden sie von einer vierköpfigen Jury, die sich jedes Jahr neu zusammensetzt. In diesem Jahr sind dies Thorsten Hoyer, Chefredakteur des Wandermagazins und Weltrekordwanderer, Kathrin Heckmann, Spiegel-Bestsellerautorin und Bloggerin alias Fräulein Draußen, Wanderbuchautor Manuel Andrack sowie Daniela Trauthwein vom Wanderblog Die Wanderreporterin.
Der Malerweg Elbsandsteingebirge ist das Flaggschiff der Wanderwege in der Sächsischen Schweiz. In Pirna beginnend führt er Wanderer zu den schönsten Aussichtspunkten und Felsformationen links und rechts der Elbe. Zurückzuführen ist er auf eine Route im 18. Jahrhundert, die einige der besten Maler Europas zum Landschaftsstudium in die damals noch wilde, unzugängliche Gegend brachte. Mit dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts geriet die Stecke in Vergessenheit, bis sie 2006 mit einem großen Kraftakt des Tourismusverbandes zusammen mit der Nationalparkverwaltung und Sachsenforst, den Kommunen und dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wiederbelebt wurde.
„Für die Touristiker der Region ist der Malerweg ein wirtschaftlicher Motor“, sagt Madlen Rogge, Projektleiterin Aktivtourismus beim TVSSW. Er sei das Aushängeschild der Region und bringe nicht nur zahlreiche Urlauber, sondern sorge auch dafür, dass sie länger bleiben. Um den gesamten Weg zu erwandern, seien acht Tagesetappen vorgesehen. Mehr als 70 Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und Freizeiteinrichtungen haben sich mittlerweile dem Anspruch der Malerweg-Wanderer verschrieben und wurden mit dem Gütesiegel „Wanderfreundlich am Malerweg“ ausgezeichnet.
Für den Fernstreckenweg wäre die Kür zu „Deutschlands schönstem Wanderweg“ nicht die erste. Bereits 2007 machte der Malerweg schon einmal das Rennen bei dieser Wahl. 2008 folgte die Auszeichnung als „Beliebtester Wanderweg Deutschlands“ im Rahmen einer Onlineabstimmung des Wandermagazins. 2016 schließlich wählten ihn Leser des Globetrotter Magazins zur Top-Traumroute Deutschlands.
Madlen Rogge hofft auf viele Stimmen für die Sächsische Schweiz. Dem Gewinnerweg winkt ein Imagefilm. „Diese Unterstützung wäre ein Glücksfall für uns“, sagt sie. „Wir könnten dem durch Corona und Waldbrand gebeutelten Tourismus in der Region damit den Rücken stärken.“
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Foto: Madlen Rogge, Projektleiterin Aktivtourismus beim Tourismusverband Sächsische Schweiz, hat zahlreiche Stimmzettel in den Touristinformationen der Region verteilt. Im Hintergrund die Basteibrücke, einer der Höhepunkte auf dem Malerweg. Foto: Marko Förster/Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.