Empfangen wurden sie von Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar, der diesmal auch ein Pflichtenheft für den Elferrat vorbereitet hatte.
Nach der Eröffnungsrede des Elferrates an den Oberbürgermeister (s. nachfolgend) und dem obligatorischen „Kurzen“ war die fünfte Jahreszeit eingeläutet:
„Wir begrüßen unseren OB mit einem dreifachen Samtz ohja, Samtz ohja, Samtz ohja!
Schon kommt mit großen langen Schritten das Jahresende angeritten. Zum Glück ist der November da, da ruft die Narrenzunft hurra!
Beginnt doch jetzt die Faschingszeit – in Sebnitz steht man schon bereit!
Ab heute regiert der Elferrat die ganzen Dinge in der Stadt! Und machen wir auch richtig Stuss, am Faschingsdienstag ist dann Schluss.
In Sebnitz nervt die Leute sehr, die ganze Sache mit Verkehr. Ein neues Sperrschild, ein neuer Plan – man kurvt herum, wie man nur kann.
Fürs Internet ein breites Band wird hier verlegt im Sachsenland. Und wie so vieles, es zieht sich hin – Arbeitsbeschaffung ist wohl der Sinn.
In Hertigswalde, hört mal her, stört eine Ampel den Verkehr. Schon jahrelang wird hier gebaut – die Autoschlange sich oft staut.
Der Busbahnhof soll neu erstehn, vielleicht sogar zum Bahnhof gehen, da streiken wir, das wird nicht sein – der Elferrat sagt nein – nein – nein. Da fehlt’s am Geld an allen Enden – man soll es doch nicht so verschwenden.
Ganz gut es um unsere Brücken steht, dass es uns nicht wie Schandau geht. Dafür ham’s jetzt die Radler fein, sie rollen stolz nach Schandau rein.
Ab Altendorf gibt’s Zeichen viel – „gib Obacht“ war wohl da das Ziel. Am Zaukengrund ist es dann Schluss, der Fahrer bremst, weil er das muss. Verkehrsversuch nennt man das Ding, mal sehn, was es den Radlern bringt.
Ein kleines Hüttlein an der Schleuse, im Dunkeln liegt oft das Gehäuse. Durch ein Kabel soll nun der Strom, die Stadtverwaltung rechnet schon. Für den Betrag – es ist ein Graus – baut man gleich ein neues Haus.
Ein Wasserrad im Schleusentor, brächt auch den nötigen Strom hervor. Mit der Turbine stetig Kraft, wär dieses Problemchen auch geschafft.
Auch grämt uns das Museum sehr, noch sind die ganzen Räume leer. Der Tag der Sachsen rückt heran, jetzt macht mal los – oh Mann oh Mann!
Der Touri oftmals ratlos steht, wenn’s um die Abfalleimer geht. Naja wir denken ja, zum Tag der Sachsen sind sie wieder da.
Nun treten wir mit frischem Mut im Rathaus an – alles wird gut!
Mit einem dreifachen Samtz ohja, Samtz ohja, Samtz ohja
Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar bedankte sich für diese aufschlussreiche Rede. Zudem regte er mit einem kleinen Pflichtenheft eine konkrete Arbeitsleistung für den Elfferrat in der närrischen Zeit an. Beteiligung wird heutzutage schließlich großgeschrieben!!!
Pflichtenheft
für den Elferrat – Amtszeit vom 11.11.2024 bis 04.03.2025
Produktiv und hilfreich, zünftig nach dem Vorbild unserer Altvorderen, wird sich bitte der Elferrat mit seinem Gefolge in der närrischen Zeit wie folgt zum Wohle der Stadtgesellschaft bestens einbringen:
Block 1 – Tag der Sachsen
- 2.000 freiwillige Helfer zur Unterstützung finden (Achtung: keine Narren!)
- 12 Umzugswagen für den Festumzug gestalten, pro Bild mindestens 30m ausstaffieren
- 10 Luftschiffe für den Shuttleverkehr organisieren
Block 2 – Finanzen
- 15 Ballen Stroh von hiesigen Landwirten zu Gold spinnen
- Goldesel-Auswurf-Kapazität durch gute Pflege mindestens verdoppeln!
Block 3 – Kommunalrecht
- Satzungsentwurf für eine Luftsteuer erarbeiten (muss nur bezahlen, wer atmet)
- Muffelsteuer einführen (muss nur bezahlen, wer mault und muffelt, je nach Muffelgrad)
Sonstiges:
- Dachboden Rathaus aufräumen (nicht den Keller, dort liegen die Weinreserven!)
Vielen Dank und auf Wiedersehen! Es grüßt herzlich auch im Namen der Bürger, des Stadtrates und der Verwaltung – ihr Bürgermeister!
Mit einem dreifachen „Samtz ohja, Samtz ohja, Samtz ohja!“, Rathausschlüssel, Amtskette und etwas Arbeit im Gepäck verabschiedete sich der Elferrat nebst Gefolge frohlockend bis zum 04.03.2025.