Anlässlich dieses Jubiläums freuen wir uns am 28. Mai über alle Fahrgäste im Dress-Code der 1900er bis 1920er Jahre und gewähren denjenigen Fahrgästen freie Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn.
An allen Pfingsttagen werden die Museumswagen aus den Jahren 1926, 1928 und 1938 im Traditionsverkehr zu Fahrten einladen. Zusätzlich zum täglich angebotenen Linienverkehr der Kirnitzschtalbahn werden diese Schmuckstücke aus längst vergangenen Zeiten in der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr ebenfalls auf der Schiene sein. Als besondere Überraschung für alle Liebhaber historischer Straßenbahnen ist der Triebwagen 23 aus Görlitz im Kirnitzschtal zu Besuch. Dieser historische Wagen entspricht den beiden am 27. Juli 1927 verbrannten Triebwagen 8 und 9, die 1926 von der Waggonfabrik WUMAG Görlitz für die Kirnitzschtalbahn gebaut wurden.
Der Beginn der Dampfschifffahrt im Jahre 1837 wie auch die Verlängerung der Eisenbahnstrecke Dresden - Königstein bis Schandau (1850) und weiter bis Bodenbach (1851) schufen die Voraussetzung, das Elbsandsteingebirge erst für die wohlhabende Bevölkerung und weiterführend für jedermann zugänglich zu machen. Auch die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Schandau - Sebnitz - Neustadt und des neuen Bahnhofs in Schandau (1877) trugen dazu bei, dass die Reiselust in der Bevölkerung wuchs. 1870 gab es erste Überlegungen das Kirnitzschtal mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zu erschließen und damit Ausflüge in das Elbsandsteingebirge zu ermöglichen. Damals ging man von einer Pferdebahn aus. Die Entscheidung für eine elektrisch betriebene Bahn dauerte noch bis 1898. Am Pfingstsamstag, dem 28. Mai 1898 wurde die Strecke „Schandau - Grosser Wasserfall“ feierlich in Betrieb genommen.
Heute ist die Kirnitzschtalbahn eines der beliebtesten Sonderverkehrsmittel im Verkehrsverbund Oberelbe und fester Bestandteil des ÖPNV-Netzes in der Sächsischen Schweiz. Zudem ist sie europaweit die einzige Straßenbahn, die in einen Nationalpark einfährt.
Die meterspurige Bahn bedient das wildromantische Kirnitzschtal zwischen dem Bad Schandauer Kurpark und dem Lichtenhainer Wasserfall auf eingleisiger Strecke und begleitet das namensgebende Flüsschen auf 7,8 km. In der Sommersaison ist das Quietschen ihrer Räder täglich im Halbstundentakt zu vernehmen. Im Winter wird es etwas ruhiger und die Bahn verkehrt täglich alle 70 Minuten.