Grund dafür ist die notwendige Restaurierung der im Jahr 2001 errichteten Wegesäule im Stile der kursächsischen Postmeilensäulen. Die permanenten Witterungseinflüsse haben ihre Spuren auf dem Sandstein, der Inschrift und den Verzierungen hinterlassen.
Der Sandstein war durch Umwelteinflüsse verschmutzt und durch Flechten und Moose entstanden Verfärbungen auf den bewetterten Flächen. Nach der Reinigung mit Dampf- und Niederdruckreiniger durch die Firma Maaz Bau- und Natursteine aus Sebnitz konnte mit der kunstvollen, aber aufwendigen Aufarbeitung der Wappen, Verzierungen und Ornamente begonnen werden. Dafür werden Materialien aus der Natur verwendet: Schelllack zum absperren des Sandsteines und als Grundlage für das Anlegeöl, auf welchem schlussendlich das in Dresden geschlagene Naturblattgold angelegt wird. Für diesen Prozess ist auch die luftdichte Absperrung des Arbeitsplatzes notwendig, da sich das Blattgold schon beim kleinsten Windhauch ungewollt in Bewegung setzt. Bei den aktuellen Temperaturen wird dieses Arbeitsumfeld zu einer Herausforderung für die Maler, im Innern der Absperrung herrschen teilweise über 40 Grad.
Die Ölfarben (Standaußenölfarben), welche für die Farbfassung der heraldischen Elemente der Wappen und die Schrift benötigt werden, werden ebenfalls selbst angemischt. Sie benötigen einige Zeit für die Trocknung, was neben der zeitaufwendigen Detailarbeit dazu führt, dass die Sanierungsmaßnahme eine Zeitlang dauert. Und auch die Schrift muss an einigen Stellen ausgebessert und aufgefrischt werden.
Die kursächsischen Postmeilensäulen wurden ab 1720 im Auftrag des sächsischen Kurfürsten August dem Starken (1670-1733) errichtet. Zuvor war durch Adam Friedrich Zürner eine umfangreiche Landvermessung durchgeführt worden. Sie zeigen die Stundenanzahl an, welche eine Postkutsche benötigte, um zu den auf den Säulen angezeigten Orten zu gelangen. Auch Sebnitz hatte ursprünglich eine solche Säule, welche jedoch durch die sich ändernden Verkehrsverhältnisse im 19. Jahrhundert als unzeitgemäß erachtet wurde und verschwand. Im Jahr 2001 wurde eine Nachbildung auf dem Sebnitzer Marktplatz errichtet.
Nach über 20 Jahren hatte der Sandstein seine typischen, dunklen Verfärbungen angenommen, welche die Bestrebungen einer Sanierung bestärkten. Nun konnte die Maßnahme, welche insgesamt ca. 9.200 € kostet, mit Hilfe von Fördermitteln aus der Förderrichtlinie Denkmalförderung des Landes Sachsen in Höhe von knapp 4.100 € umgesetzt werden. Schon bald wird die Postmeilensäule im wahrsten Sinne des Wortes in neuem Glanz erstrahlen, Fertigstellung und Abnahme werden für Mitte Juli avisiert.
Der Kunst- und Kirchenmaler Michael Donath beim Anlegen des Naturblattgoldes.