Für die gut 280 Mitarbeiter ein Schock, für die gesamte Region ein gewaltiger Kinnhaken.
In einer außerordentlichen Betriebsratsversammlung am Donnerstag, den 10.04.2025, riefen Vertreter der IG Metall sowie des Betriebsrates des Werkes dazu auf, dass der Konzern seine Pläne überdenken und die Standorterhaltung sowie Arbeitsplatzsicherheit für alle Beschäftigten als Ziel haben muss.
Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar war zur Betriebsversammlung eingeladen und kündigte Unterstützung für die Belegschaft an:„Viele der Beschäftigten leben hier, haben sich etwas aufgebaut und waren froh, in der Heimat bleiben zu können. BOSCH in Sebnitz hat eine sehr lange Tradition, stand bisher auch für Sicherheit und legte Wert auf ein soziales Umfeld. Im Gegensatz zu einem Kleinunternehmen erwartet man grundsätzlich von einem wirtschaftlich starken Konzern, dass auch in schwierigen Zeiten Konzepte und Lösungen vorliegen, um eine Rezessionsphase zu überstehen. Eine KO-Erklärung und das Handtuch zu werfen, kann hier nicht die Lösung sein. Hier arbeiten Menschen, die in der Stadt und umliegenden Gemeinden mit ihren Familien leben. Die sich Tag für Tag dafür einsetzen und auch in verschiedenster Art und Weise privat dazu beitragen, dass die Region nicht ausblutet, sondern lebenswert bleibt. Wir werden deshalb alles versuchen, mit dem Konzern Lösungen zu besprechen, um den Standort Sebnitz zu erhalten. Wir werden uns damit auch im Stadtrat sowie in dem Gemeindeverbund der Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz beschäftigen. Es ist selbstverständlich, dass wir hier gefordert sind und hier bestmöglich unterstützten wollen. Auch Landrat Michael Geisler sowie das Wirtschaftsministerium haben ihre Bereitschaft zur Unterstützung bereits signalisiert.“
LRA Pirna: Schlag für die Region: Schließung des Bosch Power Tool Werks in Sebnitz
Mit großem Bedauern hat die Landkreisverwaltung Sächsische Schweiz-Osterzgebirge von der geplanten Schließung des Bosch Power Tools Werks in Sebnitz zum Ende des Jahres 2026 erfahren. Die Ankündigung hat für den Wirtschaftsstandort einen erheblichen Einschnitt zur Folge.
Das Werk ist seit Jahren ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Die Entscheidung zur Schließung wird nicht nur die rund 280 direkt Beschäftigten betreffen, sondern voraussichtlich auch Auswirkungen auf zahlreiche Zulieferbetriebe, die lokale Infrastruktur sowie die Familien der Mitarbeitenden haben.
Landrat Michael Geisler: „Die Nachricht von der bevorstehenden Werksschließung trifft unsere Region schwer. Wir stehen an der Seite der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und setzen uns dafür ein, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Landkreisverwaltung wird das Unternehmen unterstützen. Zudem soll im engen Austausch mit der Agentur für Arbeit und weiteren Partnern bei der Entwicklung von Perspektiven für die Beschäftigten als auch bei der Suche nach einer möglichen Nachfolgelösung für den Standort Sebnitz geholfen werden.“
Alle denkbaren Optionen werden sorgfältig geprüft. Die Landkreisverwaltung steht für Gespräche jederzeit bereit und wird sich dafür einsetzen, die negativen Folgen für die Region so gering wie möglich zu halten.