Die Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn weisen auf der Straße ausdrücklich darauf hin. Neben Hinweistafeln und Geschwindigkeitsdisplays eine von mehreren Maßnahmen auf diesem Streckenabschnitt.
Ziel ist es, die Lücke in der Radverkehrsführung zwischen Sebnitz und Bad Schandau zu schließen. Zwar gibt es für den Abschnitt zwischen Sebnitz und Altendorf gute Aussichten für einen straßenbegleitenden Radweg (Bau für 2026 avisiert), jedoch fehlt für den Abschnitt Altendorf bis Bad Schandau eine Planung. Diese wurde bereits frühzeitig aus Gründen der Verhältnismäßigkeit durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr verworfen.
Die Ausweisung des Radweges erfolgt in diesem Abschnitt derzeit über die Rathmannsdorfer Höhe nach Bad Schandau – ein sehr steiler und für Radfahrer sehr gefährlicher Abschnitt. Diese „Lösung“ ist zu einfach und hilft der Zielgruppe überhaupt nicht.
Deshalb wurde von den betroffenen Städten Sebnitz, Bad Schandau und Rathmannsdorf auf neue Überlegungen gedrängt – als Zwischenlösung bis zum straßenbegleitenden Radwegebau. Deshalb fanden dann Prüfungen zu einer alternativen Streckenführung über das Nebennetz statt. Eine Machbarkeitsstudie, die Ende 2022 von der LISt GmbH im Auftrag des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr angefertigt wurde, floss in die Planungen mit ein.
Weitere umfangreiche Planungsleistungen und Aufgaben, wie Betrachtung des Unfallgeschehens, Prüfung zum Bau eines straßenbegleitenden Radwegs, Erhebung von Anteilen am Rad-, PKW- und Schwerlastverkehr, Überholverhalten, Geschwindigkeitsmessungen, Erhebung von technischen Parametern, wie Längsneigungen der Straße, Höhenunterschiede und Breite der Straße etc. wurden im Vorfeld betrachtet, um diesen Verkehrsversuch zielführend anzuschieben und umzusetzen. Dieser erfolgt nun über die Dauer von zwei Jahren. Während der Testphase wird das Verkehrsaufkommen erfasst und ausgewertet.
Die Bürgermeister von Sebnitz,Bad Schandau und Rathmannsdorf sehen den Verkehrsversuch allerdings nur als Übergangslösung. Perspektivisch soll der Radverkehr von der Staatsstraße auf einen neuen straßenbegleitenden Radweg geführt werden. Allerdings war aus dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zu erfahren, dass in absehbarer Zeit keine realistische Möglichkeit besteht, neben der Staatsstraße einen Radweg zu errichten. Grund ist die Topografie im Zaukengrund bei Bad Schandau. Hier müssten für einen 2,5 m breiten Radweg neue Stützmauern gebaut oder der Hang weggebaggert werden. Die Kosten würden hier rund 10 Mio. Euro betragen.
„Wir werden uns weiterhin für einen straßenbegleitenden Radweg starkmachen. Die Zaukenstraße muss mittelfristig sowieso saniert werden, dort bietet sich der Neubau des Radweges mit an. Bis dahin ist unser Ziel, dass die Planungen für den Radweg im Abschnitt Altendorf nach Bad Schandau aufgenommen werden. Der aktuelle Verkehrsversuch stellt nur eine Abhilfe zur jetzigen touristischen Radwegeführung über Rathmannsdorf dar“ so Oberbürgermeister Kretzschmar. „Wenn wir über Angebote für Radfahrer sprechen, für Alltagsradverkehr und auch für mehrtägigen Radtourismus, dann brauchen wir auch die Infrastruktur dafür. Je besser diese ist, desto besser wird auch das Radwegenetz in Anspruch genommen. Das sehen wir für unsere touristisch geprägte Region tatsächlich als Stärkung des ländlichen Raumes. Und deshalb lassen wir da nicht locker.“
Fotos: Frau Luisa Aehlig