Seit vielen Jahrhunderten dreht sich im Kirnitzschtal das historische Wasserrad der Neumannmühle. Bis ins 14. Jahrhundert reichen die historischen Aufzeichnungen zurück. Dort wo heute das Technische Museum zu finden ist, gab es damals eine kleine Schneidemühle. Über die Jahrhunderte hinweg und mit Beginn der Flößerei auf der Kirnitzsch, etwa um 1580, wuchs auch die Bedeutung der Sägemühlen im Kirnitzschtal.
Der ältere Teil der Neumannmühle war eine Brettmühle mit einem Ein-Blatt-Sägegatter und ist seit der Gründung nahezu unverändert erhalten geblieben und damit mindestens 450 Jahre alt. In den Jahren 1871/72 erfolgte in der Neumann-Mühle der Anbau einer Holzschleiferei, welche bis 1945 täglich 300 kg Holzschliff produziert, der in nahen Papierfabriken, u.a. Sebnitz, Grundlage der Papierherstellung war.
Mit Stilllegung des Sägewerkes im Jahr 1957 gab es in den 1950er und 1960er Jahren erste Aktivitäten zur Schaffung eines technischen Denkmals mit der Dokumentierung der technischen Einrichtung zum Erhalt des historischen Wertes. Es folgten Jahre des Verfalls des Gebäudes und der Anlage bevor es Anfang der 90er Jahre zu umfangreichen Restaurierungsarbeiten kam.
Bis heute ist die Neumannmühle die einzige Mühle im Kirnitzschtal, die noch annähernd ihre ursprüngliche Gestalt besitzt. Um das Gebäude auch weiterhin vor dem Verfall zu schützen, kümmert sich seit über 20 Jahren der Verein Schauanlage Neumannmühle e.V. um den Erhalt und den Museumsbetrieb. Nun ist das historische Wasserrad in die Jahre gekommen und muss dringend erneuert werden. Die Kosten für die Anschaffung des neuen Rades belaufen sich auf ca. 20T Euro. Ein Viertel davon übernimmt die Volksbank Pirna eG, der der Erhalt solch wichtiger historischen Kulturgüter für die Region am Herzen liegt und die damit auch das unermüdliche Engagement der Vereinsmitglieder ehren möchte.
Im Rahmen der außerordentlichen Vertreterversammlung der Volksbank Pirna eG nutze Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Thomas Gischke den würdigen Moment, um dem Amtschef der Großen Kreisstadt Sebnitz, Ronald Kretzschmar, einen Scheck über 5.000 Euro für die Erneuerung des Wasserrades der Neumannmühle zu überreichen. Sichtlich überrascht nahm er diesen stellvertretend für den Verein Schauanlage Neumannmühle e.V. mit dankenden Worten an.
Das neue Wasserrad wird entsprechend der dokumentierten Aufzeichnungen nach traditioneller Art und Weise gebaut. Mit einem Durchmesser von 4,80 Metern und insgesamt 48 Blechschaufeln entspricht es seinem historischen Original.
